Emotionales Tief nach Kaiserschnitt 😔

PaM

Anfangs August erblickte unsere Tochter 🥰das Licht der Welt. Nach mehreren Stunden in den Wehen verschlechterte sich der Gesundheitszustand (die 💗Töne) unserer Tochter frappant. Aufgrund des Kindswohles und der Einschätzung der Hebamme, der Assistenzärztin sowie der Oberärztin kam es umgehend zum Kaiserschnitt. Nun ist das Geburtsereignis eine Weile her und ich kämpfe im Moment sehr mit mir und habe nach wie vor das Gefühl nicht mein Bestes gegeben zu haben.

PaM

Ich möchte noch ergänzen, dass ich die objektive Sichtweise zum Kaiserschnitt nachvollziehen kann, jedoch meine subjektive Sicht steht in einer Diskrepanz.

AnDu88

Mir ging es ähnlich wie dir nach meinem ersten KS. Bei mir war er geplant aufgrund BEL… obwohl mehrfach gesagt wurde ich könne versuchen spontan zu entbinden, was dann aber schlussendlich „gekippt“ wurde, da Geburtskanal/Becken zu eng und ich Erstgebärende war.
Ich war in einem emotionalen Tief schon vor der Entbindung und dann die sprüche „hauptsache dem Kind geht es gut“ konnte ich nicht mehr hören. Klar ist das die erste Priorität aber keinen interessierte es, wie es mir dabei geht. Ich war gefühlt Fremdbesimmt von Anfang bis Ende, niemand hörte mich, keine Ahnung.

Nach der Entbindung waren da ständig diese Gedanken eine Versagerin zu sein, unfähig ein Leben auf natürliche Weise in die Welt zu setzen und es nicht einmal versucht zu haben… und wieder interessierte es keinen wie es mir dabei ging. Auch mein Mann verstand die Gedanken nicht…im war es sogar lieber, dass ich einen KS bekam damit ich nicht stundenlang in den Wehen liegen musste.

Ich bin ehrlich, diese Gedanken hatte ich sehr lange aber ich lernte damit zu leben, habe auch mit Freundinnen darüber gesprochen aber abschliessen damit konnte ich erst nach der Geburt meiner Tochter. Es war zwar auch ein KS nach misslungener Einleitung aber irgendwie heilte mich meine Tochter von dem „Leid“ meiner ersten Geburt. Meine Sichtweise auf das Ereignis hat sich dadurch komplett verändert.

Rückblickend hätte ich vielleicht externe Hilfe in Anspruch nehmen sollen, ein paar Sitzungen bei einer Psychologin hätten sicher gut getan. Vielleicht kannst du es bei deiner Hebamme/Frauenärztin ansprechen?

Ich wünsche dir viel Kraft und Liebe ❤️ Du bist nicht allein mit diesen Gedanken ❤️

PaM

Liebe @AnDu88
Deine Worte berühren mich sehr, vielen Dank. ❤

Es ist meine 2. Geburt unser Sohn durfte ich natürlich zur Welt bringen. Ich nenne es jetzt mal brutal, wenn du das Gefühl kennst wie es normal laufen kann und der Körper offen ist und dann das abrupte Ende. Mein Mann sieht es so wie dein Mann und die Aussage, dass es unserer Tochter Hauptsache gut geht, ertrage ich kaum mehr.

Ich muss irgendwie aus diesem Loch herausfinden und wieder Energie tanken für den Familienalltag zu bewältigen. Weder das Gespräch mit der Frauenärztin noch das Nachgespräch mit der Hebamme konnten mich bei diesem Prozess des Verlustes unterstützen. Du hast wohl recht, dass es viel Zeit braucht, das Geschehene zu verarbeiten.

Trage dir Sorge!

corina

Kann es auch sein dass du noch in eine Wochenbettdepression gerutscht bist? Würde mir hilfe suchen, da du sonst immer tiefer reinrutsch

AnDu88

@PaM Ich meine, dass du es ansprechen sollst, wo du dir vielleicht professionelle Hilfe holen kannst…empfehlungen etc. Sorry hatte ich etwas falsch ausgedrückt.

Ich hoffe sehr, du kannst dich aus dem Loch rausholen, es ist nicht einfach ❤️

Miette

Oh ich kann mich da @AnDu88 nur anschliessen. Habe mich auch lange als Versagerin gesehen. Vor allem der Gedanke, dass mein Baby und ich vor 100 Jahren sehr wahrscheinlich gestorben wären war für mich unerträglich… klar, sollte ich „dankbar“ sein, dass die Möglichkeit eines KS in der heutigen Zeit besteht, aber dennoch hat mich dies noch mehr an meiner „Weiblichkeit“ und Fähigkeit als Mutter zweifel lassen. Im nachhinein denke ich wohl, dass ich an einer postpartalen Depression gelitten habe… Habe auch vor der 2. Geburt lange mit meiner Hebamme die Geburt nochmals verarbeitet und besprochen…
Erst durch den 2. (geplanten) KS konnte ich mit der ersten Geburt abschliessen und einsehen, dass die Geburt keinen Einfluss auf mein „Mutter-Sein“ hat. Trotz der Bauchgeburt bin ich die beste Mutter für mein Kind. Und ich habe alles in meiner Macht stehende getan, dass es meinem Baby gut geht. Das macht uns doch zu tollen Frauen & Mütter!

PS: in diesem Wochenbett hat mir meine Hebamme empfohlen den Selbsttest der postpartalen Depression auszufüllen. Vielleocht wäre das einmal ein Anfang um sich dann Hilfe zu hole
https://postpartale-depression.ch/de/

PaM

Vielen Dank für eure Unterstützung. Ich werde die nötigen Schritte in die Wege leiten, um alles aufzuarbeiten.

Sunnysideup

Ich hatte keine einfache Geburt, aber es war ganz anders bei dir. Diese Gedanken habe ich nicht, aber auch ich hadere ganz fest mit dem Ablauf und monate nachher kann ich es noch immer nicht verdauen.
Leider kann ich dir keine Tipps geben, da ich nie in deiner Situation war, aber ich sende dir ganz viel Kraft und gute Gedanken. Was die anderen sagen ist egal, wichtig ist was du fühlst. Deine Gefühle sind wertvoll und nicht falsch.
Alles Liebe für deine Zukunft.

PaM

Liebe Mamas
Ich danke euch dafür, dass ihr Verständnis für meine Situation habt ❤️. Ihr berührt mich tief!😘

Behappy22

hallo zusammen

Wir hatten eine schwere Geburt.
Ich habe gemerkt dass ich das ganze nicht alleine verarbeiten kann und habe mich für die Therapieart Polarity entschieden,das ist eine Mischung von ,,darüber sprechen“ und Körperarbeit.Mir tut es sehr gut.Als Empfehlung für euch,könnt ja mal googlen ob das was wäre für euch.